Thomas Aichhorn (2007-2009): Zur Nachträglichkeit
Nachträglichkeit will besagen: Die mit der Wiederbelebung von Erfahrungen verbundene Erregung ist später heftiger als zur Zeit des ursprünglichen Vorfalls, wenn damals kein hinreichendes psychisches Durcharbeiten möglich war und weil es in der Zwischenzeit zu psychischer und organischer Reifung gekommen ist. „Die Aktivierung des Bildes, das nun dank der vorgeschrittenen intellektuellen Entwicklung verstanden werden kann, wirkt wie ein frisches Trauma, ein fremder Eingriff analog der Verführung“ schreibt Freud in Aus der Geschichte einer infantilen Neurose, dem Wolfsmann.