Rudolf Brun: Chronologie
Geboren am 15. März 1885 in Zürich als zweitältester Sohn einer Hugenottenfamilie.
Vater: Professor an der ETH Zürich für Kunstgeschichte).
Mutter (geb. Spyri): Verwandt mit Dichterin Johanna Spyiri.
Medizinstudium in Zürich, Genf und Algier, Spezialisierung in Nervenheilkunde, Assistent von Prof. Constantin von Monakov (Gehirnanatom) am Neurologischen Institut in Zürich.
1911-1912 Ausbildung als Arzt für Allgemeinmedizin im Spital in Glarus.
1912-1019 Studium der Neurologie in Paris und London.
Teilte mit Alfred Forel das Interesse an der Ameisenforschung.
1918-1925 Chefarzt am Neurologischen Institut in Zürich.
Ab 1818 parallel dazu neurologische Praxis.
1910 Erste entomologische Publikation im Biologischen Zentralblatt über die sozialparasitische Koloniegründungen der Ameisen..
Ab 1914 Beschäftigung mit der Raumorientierung der Ameisen.
Die Erkenntnisse aus seinen Ameisenbeobachtungen dienten ihm später in seinem Lehrbuch zur Neurosenlehre zur Illustration des Triebkonflikts.
Ab 1916 Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse von Sigmund Freud.
1919 Gründung der Schweizerische Gesellschaft für Psychoanalyse; Brun wurde zuerst außerordentliches und dann ordentliches Mitglied, Übernahme von administrativen Funktionen, Abschluss der Lehranalyse bei Philipp Sarasin.
Ab 1925 Praxis als Neurologe und Psychoanalytiker.
1928 Als Gegner der Laienanalyse Austritt aus der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse und Gründung der Psychoanalytische Gesellschaft für Ärzte – zusammen mit Emil Oberholzer (Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse von 1919-1927). Zum Memorandum zur Gründung der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Psychoanalyse siehe: http://www.luzifer-amor.de/index.php?id=369
1936 Rudolf Brun traf mit Sigmund Freud nie persönlich zusammen, er stand aber mit ihm 1936 in Korrespondenz wegen Freuds voranalytischen Schriften. Es sind drei Schreiben Sigmund Freuds und eines von Martin Freud an ihn überliefert.
1946 Wiedereintritt in die Schweizerische Gesellschaft für Psychoanalyse.
1940-1952 Titularprofessor, Vorlesungen zur Differentialdiagnose neurologischer Krankheitsbilder.
1951/52 Lehranalytiker von Paul Parin und Goldy Matthèy und Fritz Morgenthaler.
Rudolf Brun starb am 14. August 1969 in Zürich an den Folgen eines Sturzes.
In der Library of Congress ein Brief von Dr. Martin Freud (Rechtsanwelt, Geschäftsführer des Internationalen Psychoanalytischen Verlages, Wien, I., In der Börse) vom 7. März 1936, gerichtet an Herrn Dozent Dr. R. Brun, Zürichbergstr. 88, Zürich.
Der Brief ist ein Begleitschrieben zu einer Buchsendung, die Martin Freud im Auftrag seines Vaters an den Adressaten per Einschreiben geschickt hatte.
Diese Buch enthält die „verschiedenen Publikationen“ Freuds. Es stelle ein absolutes Unikum dar, er glaube nicht, dass außer diesem im Besitz seines Vaters befindlichen Exemplars noch ein zweites existiere. Freud ließ deshalb auch bitten „nach Gebrauchnahme“ dieses Buch wieder „auf dem sichersten Wege“ zurückzuschicken.
Faksimile (Family papers, Box 13, Folder 41): https://www.loc.gov/resource/mss39990.01341/?sp=2 [26.2.2018]
Am 6.6.19376 schrieb Freud kurz an Brun: „Büchlein angekommen. Herzlichen Dank für Ihr freundliches Referat.“
(siehe digitale Freud-Edition die entsprechendes Schreiben Freuds aus 1936)
Zusammengesetellt: CD, 26.2.2018