Jean Etienne Dominique Esquirol - Leben und Werk
Esquirol arbeitete 1794 als Gehilfe im Militärlazarett zu Narbonne und ab 1811 als Arzt an der Salpêtrière in Paris. Ab 1817 hielt er klinische Vorträge über psychische Krankheiten.
Er veranlasste 1818 die Einsetzung einer Kommission zur Untersuchung der Missbräuche in den Irrenanstalten.
Aufbauend auf Pinels „Manie sans delire und der „Pathomanie“ des Genfer Arztes Andre Matthey beschrieb er das Krankheitsbild der Monomanie als eine isolierte psychische Störung, die andere Bereiche nicht beeinträchtigt und zu keiner Verwirrung (Delier) führt.
1823 wurde Esquirol Generalinspektor der Universität, 1825 erster Arzt am Maison des Aliénés.
Er gründete 1825 auch ein privates Sanatorium in Charenton-le-Pont leitete.
Nach der Julirevolution 1830 verlor Esquirol seine Ämter und arbeitete weiter in seinem Sanatorium, das Vorbildfunktion bekam.
Ihm sind wesentliche Grundlagen in der Erforschung und Behandlung von Geisteskrankheiten zu danken.
E. Esquirol (1838): Die Geisteskrankheiten und ihre Beziehung zur Medizin und Staatsarzneikunde. Übersetzt von W. Bernhard:
„Das Werk, welches ich hiermit dem Publikum übergebe, ist das Resultat vierzigjähriger Studien und Beobachtungen. Ich habe die Symptome der Geisteskrankheiten genau geprüft, und die besten Kurmethoden versucht. Ich habe die Sitten, die Gewohnheiten und die Bedürfnisse der Geisteskrankheiten unter welchen ich mein Leben zubrachte studiert und führe hier die Tatsachen auf, so wie ich sie gesehen habe. Selten suchte ich sie zu erklären und habe mich nicht einer eitlen Systemsucht hingegeben, die wohl durch ihren Glanz verführt, aber für die Praxis rein unbrauchbar ist.“
Redaktion: CD, 2009