Zu August Aichhorn im Korrespondenzblatt der Internationalen Zeitschrift für Psychoanalyse 1922-1938

Quelle:
Michale Giefer (Hg.) (2007): Korrespondenzblatt der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung 1910 – 1941. Bad Homburg: CD, Eigenverlag. 

IZP, VIII, 1922, 248

Wiener Psychoanalytische Vereinigung
Zweiundzwanzigste Sitzung am 21. Juni.
Generalversammlung.
„Dr. Salomea Kempner und Lou Andreas-Salomé werden zu Mitgliedern gewählt.
Dr. Hug-Hellmuth berichtet über das Lehrkomitee für das psychoanalytische Ambulatorium.
August Aichhorn (als Gast): Erziehung in Besserungsanstalten. (Wird in „Imago“ veröffentlicht.)“

IZP, VIII, 1922, 536

Wiener Psychoanalytische Vereinigung.
Generalversammlung am 18. Oktober 1922. […]
Ad 9. Zum Mitglied wird gewählt: Herr August Aichhorn, St. Andrä a. d. Traisen bei Herzogenburg (Niederösterreich), Jugendheim der Stadt Wien

IZP, X, 1924, 119

Mitgliederverzeichnis
Stand vom 31. Dezember 1923.
August Aichhorn, Wien, V., Schönbrunnerstraße 110.

Von da an führt Aichhorn (mit immer gleichlautender Adresse) das Mitgliederverzeichnis der WPV bis 1937 an.
Im folgenden werden die Mitgliederverzeichnisse der WPV, wie sie in der IZP erscheinen nicht mehr angeführt.

IZP, X, 1924, 227

VIII. IPV Kongress 1924 Salzburg
Aus dem Bericht des IPV Vorsitzenden Dr. Jones:
„Eine ausführliche Darstellung gab Dr. P. Federn von der Tätigkeit der Wiener Vereinigung:
[…]
Unsere Lehrkurse entwickeln sich in etwas zögernder, aber eigenartiger Weise und wir hoffen, bald dem Vorbilde Berlins nahe zu kommen. – Einen besonderen Charakter erhält unsere Lehrtätigkeit dadurch, daß dank den hervorragenden Pädagogen Aichhorn, Bernfeld und Hug-Hellmuth besonders Lehrer und Lehrerinnen, Fürsorger und Fürsorgerinnen in großer Anzahl sowohl unsere Kurse als auch die von den genannten Mitgliedern außerhalb unseres Vereines veranstalteten Vorträge und Seminarien besucht haben. Besonders Vorstand Aichhorn trägt die psychoanalytische Auffassung in seiner täglichen Berufstätigkeit als pädagogischer Berater des städtischen Jugendamtes in alle Fürsorgestellen Wiens, so daß die Psychoanalyse bereits heute Hunderten von Kindern und Jugendlichen Verständnis und Fürsorge entgegenbringen hilft.“

IZP, XI, 1925, 134

Magyarországi Pszichoanalitikai Egyesület (Freud-Társaság)
IV. Quartal 1924 […]
27. Dezember 1924. A. Aichhorn (Wien, a. G.): Die Psychoanalyse in der Fürsorgeerziehung. (Die ambulatorische Behandlung auf Grund eines Falles.)

IZP, XI, 1925, 399

Mitteilungen des Internationalen Psychoanalytischen Verlages
Unsere Verlagstätigkeit vom November 1924 bis August 1925
[…]
Bd. XIX. Verwahrloste Jugend. Die Psychoanalyse in der Fürsorgeerziehung, Zehn Vorträge zur ersten Einführung von August Aichhorn. Mit einem Geleitwort von Prof. Sigm. Freud. (Geheftet Mark 9–, Ganzleinen 11–.)

IZP, XIII, 1927, 488

Geschäftliche Sitzung, Freitag, den 2. September, vormittags:
Bericht des Vorsitzenden der Internationalen Unterrichtskommission der IPV am X. IPV Kongress in Innsbruck 1927
„Frau Dr. Helene Deutsch gibt über das „Lehrinstitut der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung“ folgenden Bericht: […]
Das L. I. hatte im letzten Jahre seine Tätigkeit auch mehr der Propaganda ugewendet als vorher. Ein im Rahmen des Institutes abgehaltener Kurszyklus für Pädagogen, den Frl. Freud, Fr. Schaxel, Dir. Aichhorn und Dr. Hoffer abgehalten haben, hatte einen großen Anklang eben in diesen Kreisen gefunden, die für Psychoanalyse von besonderer Wichtigkeit sind, d. s. Pädagogen, Fürsorgerinnen, Pflegerinnen usw. Die propagatorische Tätigkeit, die im vorigen Jahre außerhalb des L. I. geleistet wurde, hat für das nächste Jahr auch das L. I. übernommen, indem die (von Dr. Federn, Dr. Reich und Dr. Wälder) im Verein für medizinische Psychologie gelesenen Kurse am L. I. abgehalten werden und so die medizinische Studentenschaft, die noch der Psychoanalyse ferne steht, in eine Verbindung mit dem Lehrinstitut gebracht wird.“

IZP, XIV, 1928, 282

Mitteilung der Internationalen Unterrichtskommission

Unter Leitung Max Eitingons haben Karen Horney, Carl Müller-Braunschweig und Sándor Radó einen ersten Entwurf zu den „Bestimmungen der IPV über die psychoanalytische Ausbildung“ ausgearbeitet. Dieser Entwurf wurde zwecks gef. Beratung und Stellungnahme allen Unterrichtsausschüssen vorgelegt. Die Ausschüsse wurden höfl. gebeten, ihre kritischen Bemerkungen, ihre etwaigen Abänderungs- oder Ergänzungsvorschläge, bzw. Vorschläge zur Einschaltung örtlicher Sonderbestimmungen  spätestens bis zum 1. Juli d. J. an den Vorsitzenden der IUK Dr. Max Eitingon, Berlin W. 10, Rauchstraße 4,  gelangen zu lassen. Auf Grund des eingehenden Materials werden die Obgenannten einen zweiten Entwurf verfassen und zur neuerlichen Beratung den Ausschüssen unterbreiten. In der Zwischenzeit hoffen die Obgenannten auch die Bearbeitung der speziellen Fragen der Kinderanalyse in Angriff nehmen zu können. Vorschläge zur Regelung der psa. Ausbildung der Pädagogen auszuarbeiten, haben Anna Freud und August Aichhorn übernommen. Berlin, Anfang Mai 1928.
Dr. Sándor Radó
Sekretär der IUK

IZP, XV, 1929, 380

Veranstaltungen des Lehrausschusses der „Wiener Psychoanalytischen Vereinigung“ im Wintersemester 1928/29:
Kurse:
Dr. E. Hitschmann: Traumlehre (für Anfänger). 6stündig. (Hörerzahl 48.)
Dr. W. Reich: Sexualhygiene. 4stündig. (Hörerzahl 20.)
Dr. H. Nunberg: Allgemeine Neurosenlehre (Fortsetzung). 8stündig. (Hörerzahl 18.)
Dr. P. Federn: Technik der Psychoanalyse (für Anfänger). 6stündig. (Hörerzahl 27.)
Dr. Helene Deutsch: Spezielle Neurosenlehre. 6stündig. (Hörerzahl 25.)
Pädagogik:
Vorstand A. Aichhorn: Einführung in die Psychoanalyse. 15stündig. (Hörerzahl 154.)
Seminare:
Seminar für psychoanalytische Therapie. Im Ambulatorium der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. Jeden zweiten Mittwoch. Leiter: Dr. W. Reich.
Seminar zur Technik der Kinderanalyse. Jeden Montag. Leiterin: Anna Freud.
Dr. R. H. Jokl, Schriftführer

IZP, XV, 1929, 381

III) Mitgliederverzeichnis der  „Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung“ (Frühjahr 1929)
Zentralvorstand:
Zentralpräsident: Dr. Max Eitingon, Berlin-Dahlem, Altensteinstraße 26.
Beiräte:
Dr. S. Ferenczi, Budapest, VII., Nagydiófa-ucca 3. –
Dr. Ernest Jones, 81 Harley Street, London W. 1.
Zentralsekretär: Anna Freud, Wien, IX., Berggasse 19.
Zentralkassenwart: Dr. J. H. W. van Ophuijsen, Haag, Prinsevinkenpark 3.

Internationale Unterrichtskommission:
Präsident: Dr. Max Eitingon, Berlin-Dahlem, Altensteinstraße 26.
Sekretär: Dr. Sándor Radó, Berlin-Grunewald, Ilmenauer Str. 2.

Delegierte der Zweigvereinigungen:
British Psycho-Analytical Society: Dr. Bryan (Schriftführer), Mr. Flügel, Dr. Glover, Dr. Jones (Vorsitzender), Dr. Payne, Dr. Rickman.
Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft: Dr. Alexander, Dr. Eitingon (Vorsitzender), Frau Dr. Horney, Dr. C. Müller-Braunschweig (Schriftführer), Dr. Radó, Dr. Sachs, Dr. Simmel.
Indian Psychoanalytical Society: Dr. G. Bose (Vorsitzender), N. Sen Gupta, N. C. Mitra, S. C. Mitra (Schriftführer).
Magyarországi Pszichoanalitikai Egyesület: Dr. Ferenczi (Vorsitzender), Dr. Hermann (Schriftführer), Dr. Hollós, Frau Kovács, Dr. Lévy, Dr. Róheim.
Nederlandsche Vereeniging voor Psychoanalyse: Prof. Dr. Jelgersma, Dr. F. P. Muller, Dr. van Ophuijsen (Vorsitzender).
New York Psychoanalytical Society: Dr. Ames, Dr. Jelliffe, Dr. Kardiner, Dr. Lehrman, Dr. Meyer, Dr. Oberndorf (Vorsitzender), Dr. Stern.
Schweizerische Gesellschaft für Psychoanalyse: Dr. H. Behn-Eschenburg, Dr. Blum, Dr. Pfister, Dr. Sarasin (Vorsitzender), Zulliger (Schriftführer).
Wiener Psychoanalytische Vereinigung: August Aichhorn, Dr. Helene Deutsch (Leiterin), Anna Freud (Sekretärin), Dr. Hitschmann, Dr. Jekels, Dr. Nunberg (Leiter- Stellvertreter), Dr. Reich.

IZP, XV, 1929, 525

XI. IPV Kongress in Oxford 1929
Sitzung der Internationalen Unterrichtskommission Samstag, den 27. Juli, nachmittags:
Der Vorsitzende der IUK, Dr. M. Eitingon, gibt folgenden Bericht:
[…]

IZP, XV, 1929, 528-529

Die meisten Anwesenden werden sich noch deutlich der Sitzung der IUK erinnern, die auf dem vorigen Kongreß in Innsbruck stattgefunden hat. Wir versuchten, Ihnen dort, wenn auch skizzenhaft und ohne ihn zur Diskussion zu stellen, den ganzen Gang des Unterrichts resp. der Ausbildung – und zwar zunächst ausschließlich die der psychoanalytischen Therapeuten – vorzuführen: den theoretischen Ausbildungsgang, Lehranalyse und Kontrollanalyse. Viele von Ihnen entsinnen sich sicher noch der entsprechenden Ausführungen von Dr. Radó, Dr. Sachs und Frau Dr. Deutsch. Einen breiten Raum hatte damals auch die Frage der Zulassungsbedingungen angenommen. Sie wissen, daß der Kongreß uns beauftragt hat, dieses Problem durch eine besondere Kommission bearbeiten zu lassen. Im dritten Punkt unserer heutigen Tagesordnung werde ich Ihnen genaueren Bericht über die Arbeit derselben zu erstatten haben. Die Diskussion der einzelnen Probleme der Ausbildung, in denen übrigens keine großen Divergenzen zwischen den einzelnen Instituten und Unterrichtsausschüssen zu bestehen scheinen, sollen späteren Sitzungen der IUK vorbehalten bleiben. Bis jetzt haben sich unsere Versuche, den Unterrichtsgang zu bestimmen, in erster Linie und eigentlich fast ausschließlich mit der Frage der Ausbildung von psychoanalytischen Therapeuten beschäftigt. Inzwischen ist aber die Ausbildung zweier anderer Kategorien von Menschen, die Analyse lernen wollen, sehr dringend geworden, d. i. die Frage der Ausbildung von Kinderanalytikern und des analytischen Unterrichts von Pädagogen. Darüber werden uns zwei damit beauftragte Kommissionen, die Wiener Kommission, bestehend aus Frl. Anna Freud und Herrn August Aichhorn, und die Londoner Kommission, bestehend aus Miss Low, Mrs. Klein, Miss Searl, Mrs. Isaacs und Miss Sharpe, Bericht erstatten und Thesen vorlegen. Wir werden Sie bitten, diese zur Kenntnis zu nehmen, sich in Ihren Gruppen, soweit ein Bedürfnis für die Regelung dieser Aufgaben bereits besteht – und soweit ich unterrichtet bin, besteht das an allen Orten – mit diesen Thesen auseinanderzusetzen.
Frau Melanie Klein legt zwei Entwürfe vor, die von einer britischen Kommission herrühren; die eine betrifft die Ausbildung zum Kinderanalytiker, die andere die analytische Ausbildung der Pädagogen.Frl. Anna Freud erörtert die Vorschläge, die über dieselben Gegenstände von ihr bst in Gemeinschaft mit August Aichhorn ausgearbeitet worden sind. Dr. Eitingon dankt Frau Klein, Frl. Freud und ihren Mitarbeitern für ihre Bemühungen und bittet die Mitglieder, sich mit dem vernommenen Material bis zum nächsten Kongreß vertraut zu machen. In einer vom Vorsitzenden angeregten zwanglosen Aussprache beleuchtet Zulliger durch einige Beispiele, wie der praktisch tätige Lehrer kleine pädagogische Psychotherapie betreiben und die Psychoanalyse verwerten könne. Dr. Hermann berichtet über seine Erfahrungen mit der psychoanalytischen Unterweisung von Pädagogen.
Für den Sitzungsbericht der IUK: Dr. Sándor Radó Sekretär
[…]

IZP, XV, 1929, 538-539

„Frau Dr. Deutsch berichtet über das Wiener Lehrinstitut:

Es befinden sich in Wien derzeit achtzehn Kandidaten in Ausbildung. In den letzten zwei Jahren wurden vierzehn Ausbildungen abgeschlossen, acht neue Kan- didaten haben sich gemeldet. Die Ursache des Rückganges der Kandidatenzahl ist in dem Umstande gelegen, daß bis jetzt die meisten Wiener Kandidaten unentgeltlich ausgebildet worden sind, während wir nunmehr beschlossen haben, unsere Opferbereitschaft mehr zugunsten der Weiterbildung der schon angenommenen Kandidaten zu verwenden, so daß nur ausnahmsweise nicht zahlende Schüler angenommen werden. Kurse und Seminare waren ebenfalls mehr für die älteren Schüler bestimmt, während das Interesse der Anfänger relativ zurücktreten mußte. Auch die offiziell „entlassenen“ Kandidaten blieben sämtlich freiwillig noch länger in Kontrolle und nahmen an Kursen und Seminaren weiter teil. Ein besonderer Fortschritt wurde in der Ausbildung der Pädagogen und Kinderanalytiker erzielt. Auf Einladung der Stadt Wien hielten Frl. Anna Freud und Herr Aichhorn Kurse für Pädagogen ab. Im Institut selbst hielten Aichhorn und Hoffer theoretische Kurse für Pädagogen und Sozialbeamte. Im nächsten Jahre sollen diese Kurse durch eine praktische Ausbildung in Horten und ähnlichen Instituten durch Aichhorn ergänzt werden. Diese Praxis soll zu einem obligaten „praktischen Jahr“ für Laienkandidaten, analog der psychiatrischen Ausbildung der Ärzte, ausgebaut werden. Außerdem leitete für Kinderanalytiker Frl. Anna Freud ein Seminar, in dem Kinderanalysen fortlaufend referiert wurden. Zur Propaganda veranstaltete die Vereinigung im Jahre 1928 einen öffentlichen Vortragszyklus „Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften“ und außerdem Kurse für weitere Kreise von Interessierten. Medizinischen Fachvereinen, insbesondere dem „Verein für medizinische Psychologie“, schickt die Vereinigung auf deren Ansuchen ständig Referenten zu. Dr. Hitschmann berichtet über das in Wien aus äußeren Gründen vom Lehrinstitut getrennte „Ambulatorium der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung“: Das Ambulatorium, das nun das neunte Jahr besteht, und dessen gemietete Räume durch Zubau vermehrt worden sind, hat andauernd einen überreichlichen Zuspruch und zahlreiche Patienten müssen auf die Behandlung lange Zeit, auch mehrere Jahre, warten. Das Ambulatorium entspricht einem Bedürfnis Wiens und sowohl Ärzte als Krankenkassen schicken Patienten hin. Wir bemühen uns, die Krankenkassen zu zwingen, wenigstens ein bescheidenes Honorar zu zahlen, so daß diese Kranken privat an Ärzte gewiesen werden können. Am Ambulatorium angestellt sind jetzt sechs Ärzte, die Erziehungsberatung hat Frau Dr. Sterba übernommen. Eine zweite Erziehungsberatungsstelle leitet seit längerer Zeit Herr Aichhorn im „Settlement“. Eines ganz besonders fleißigen Zuspruches auch der älteren Kollegen erfreuen sich die alle vierzehn Tage abgehaltenen Sitzungen des Therapeutischen Seminars, in denen über Fälle des Ambulatoriums berichtet wird und alles Streben, auch in dramatischen Debatten, dahin geht, die Behandlungstechnik zu verbessern und die Behandlungen abzukürzen, sobald dieses ideale Ziel real erreichbar sein wird. Die therapeutischen Seminare leitet Dr. Reich mit hingebendem Eifer.“

IZP, XVI, 1930, 530-531

Lehrinstitut der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung
Im Wintersemester 1929/30 fanden folgende Kurse statt:
a) Vorlesungen.
1) Dr. R. Wälder: Traumtheorie. 5 Stunden. Hörerzahl: 27.
2) Dr. Helene Deutsch: Spezielle Neurosenlehre. 15 Stunden. Hörerzahl: 46.
3) Dr. R. Wälder: Theorie der Neurosenlehre. 9 Stunden. Hörerzahl: 19.
4) Dr. E. Bibring: Probleme der Psychiatrie. 5 Stunden. Hörerzahl: 14.
b) Seminare, Übungen, Kolloquien.
5) Seminar für psychoanalytische Therapie. Nur für Ausbildungskandidaten. Laufend 14tägig. (Am Ambulatorium der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.) Leiter: Dr. W. Reich.
6) Seminar zur Technik der Kinderanalyse. Nur für Ausbildungskandidaten. Laufend wöchentlich. Leiterin: Anna Freud.
7) Seminar zur Lektüre Freudscher Schriften. Laufend wöchentlich. Leiter: Dr. P. Federn.
8) Praktisch-therapeutische Übungen (Kontrollanalysen) bei den Mitgliedern des Lehrinstitutes.
c) Pädagogische Arbeitsgemeinschaften.
9) Praktikum in Horten, Tagesheimstätten und Kinderheimen mit Besprechung der sich ergebenden Schwierigkeiten. Leiter: August Aichhorn.
10) Arbeitsgemeinschaft für Pädagogen. Leiter: Dr. W. Hoffer.

Im Sommersemester 1930 fanden folgende Kurse statt:
a) Vorlesungen.
1) Dr. R. Wälder: Theorie der Neurosenlehre. (Fortsetzung und Schluß.)
2) Dr. Helene Deutsch: Spezielle Neurosenlehre. (Fortsetzung.)
3) Dr. E. Bibring: Probleme der Psychiatrie. (Fortsetzung.)
b) Seminare, Übungen, Kolloquien.
4) Seminar für psychoanalytische Therapie. Nur für Ausbildungskandidaten. Laufend 14tägig. (Am Ambulatorium der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.) Leiter: Dr. W. Reich.
5) Seminar zur Technik der Kinderanalyse. Nur für Ausbildungskandidaten. Laufend wöchentlich. Leiterin: Anna Freud.
6) Seminar zur Lektüre Freudscher Schriften. Laufend wöchentlich. Leiter: Dr. P. Federn.
7) Praktisch-therapeutische Übungen (Kontrollanalysen) bei den Mitgliedern des Lehrinstitutes.
c) Pädagogische Arbeitsgemeinschaften.
8) Praktikum in Horten, Tagesheimstätten und Kinderheimen mit Besprechung der sich ergebenden Schwierigkeiten. Leiter: August Aichhorn.
9) Arbeitsgemeinschaft für Pädagogen. Leiter: Dr. W. Hoffer.

IZP, XVI, 1930, 541

Nederlandsche Vereeniging voor Psychoanalyse
Bericht l.–II. Quartal 1930
14. Juni 1930 (Amsterdam).
Dr. J. H. W. van Ophuijsen: „Bericht über den Kongreß für ,Mental Hygiene’ in Washington.“
Dr. J. E. G. van Emden dankt Dr. van Ophuijsen namens der holländischen Gruppe für seine Repräsentierung der Psychoanalyse und besonders dieser Gruppe.
Dr. A. J. Westerman Holstijn: „Bemerkungen über das Ichideal.“ Wenn die Auffassungen über das Ichideal dazu leiten, daß man andern ein „soziales Ichideal“ geben will, verläßt man damit die analytische Einstellung (die nur nach Aufhebung von Widerständen, Bewußtmachung und unbeeinflußte spontane psychische Entfaltung strebt) und geht zur Psychosynthese über. Das Ichideal, die Ursprungstätte von Verdrängung und Widerstand, darf vom Analytiker nur bekämpft werden. Wer andern ein Ichideal geben will, ist Psychosynthetiker, wer selbst ein Ichideal hat, ist Neurotiker. Ein „wahres Ideal“ (Schilder) bringt die Analyse wohl unwillkürlich zur Entfaltung, dieses wird aber besser „Lebformel“ (Bleuler) oder „Programme vital“ (v. Monakow) genannt. Vergleich mit Montessoris Streben, das in einigen Hinsichten die freie Entwicklung besser befördert als das die Ichideal predigende psychoanalytischer Psychosynthetiker. Bekämpfung von diesbezüglichen Auffassungen Aichhorns.
Dr. A. Endtz
Sekretär

IZP, XVI, 1930, 546-547

Schweizerische Gesellschaft für Psychoanalyse
Bericht II. Quartal 1930[…]
3. Mai 1930. […]
Im geschäftlichen Teile werden die Vorträge Aichhorn organisiert.
19. Mai 1930. Erziehungsvorstand Aichhorn, Wien: „Einige Erfahrungen aus der praktischen Arbeit der Verwahrlostenerziehung.“ Nachdem der Unterschied der Verwahrlosung und der Neurose dargelegt ist, werden Inhalt und Form der Verwahrlosung umrissen und Beziehungen der kindlichen Aggression zum Inhalt, sowie das Werden von Verwahrlosungsformen besprochen. An einigen Verwahrlosungstypen wird gezeigt, daß sich deren Behandlung um so mehr von der Analyse des Neurotikers unterscheidet, je geringer der neurotische Anteil an der Verwahrlosung ist. Eingehender wird auf die psychoanalytische Behandlung des jugendlichen Hochstaplers eingegangen, und besonders auf die die Analyse vorbereitende Phase der Behandlung aufmerksam gemacht. Die theoretischen Ausführungen werden durch reichliche Beispiele plastisch gemacht.
Diskussion: Sarasin, Blum, Behn-Eschenburg, Steiner, Frau Behn-Eschenburg, Braun (a. G.), Aichhorn, alle in mehreren Voten.

IZP, XVI, 1930, 549

III) Mitgliederverzeichnis der „Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung“ (Herbst 1930) 
Zentralvorstand:
Zentralpräsident: Dr. Max Eitingon, Berlin-Dahlem, Altensteinstraße 26.
Beiräte: Dr. S. Ferenczi, Budapest, I., Lisznyai-ucca 11. – Dr. Ernest Jones, 81 Harley Street, London W. 1.
Zentralsekretärin: Anna Freud, Wien, IX., Berggasse 19.
Zentralkassenwart: Dr. J. H. W. van Ophuijsen, Prinsevinkenpark 3, Haag.

Internationale Unterrichtskommission:
Präsident: Dr. Max Eitingon, Berlin-Dahlem, Altensteinstraße 26.
Sekretär: Dr. Sándor Radó, Berlin-Grunewald, Ilmenauer Str. 2.

Delegationen der Zweigvereinigungen:
British Psycho-Analytical Society: Dr. Glover, Dr. Jones (Vorsitzender), Mrs. Klein, Dr. Payne, Dr. Rickman, Mrs. Riviere.
Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft: Dr. Alexander, Dr. Bernfeld, Dr. Eitingon (Vorsitzender), Dr. Fenichel, Frau Dr. Horney, Dr. C. Müller-Braunschweig (Schriftführer), Dr. Radó.
Indian Psychoanalytical Society: Dr. G. Bose (Vorsitzender), N. Sen Gupta, N. C. Mitra, S. C. Mitra (Schriftführer).
Magyarországi Pszichoanalitikai Egyesület: Dr. Ferenczi (Vorsitzender), Dr. Hermann (Schriftführer), Dr. Hollós, Frau Kovács, Dr. Lévy, Dr. Róheim.
Nederlandsche Vereeniging voor Psychoanalyse: Prof. Dr. Jelgersma, Dr. F. P. Muller, Dr. van Ophuijsen (Vorsitzender).
New York Psychoanalytical Society: Dr. Jelliffe, Dr. Kardiner (Vorsitzender), Dr. Lehrman, Dr. Lewin, Dr. Meyer, Dr. Stern, Dr. Zilboorg.
Schweizerische Gesellschaft für Psychoanalyse: Dr. H. Behn-Eschenburg, Dr. Blum, Dr. Pfister, Dr. Sarasin (Vorsitzender), Zulliger (Schriftführer).
Wiener Psychoanalytische Vereinigung: August Aichhorn, Dr. Helene Deutsch (Leiterin), Anna Freud (Sekretärin), Dr. Hitschmann, Dr. Jekels, Dr. Nunberg (Leiter- Stellvertreter), Dr. Bibring.

IZP, XVII, 1931, 157

Zweite Tagung der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft in Dresden vom 27. bis 29. September 1930.
Aus dem Bericht:
„Die Reihe der öffentlichen Vorträge wurde eingeleitet durch Heinrich Meng (Frankfurt): „Seelische Hygiene auf psychoanalytischer Grundlage.“ Auf einen Überblick über die Errungenschaften der Psychoanalyse baute er Richtlinien für eine moderne psychische Hygiene auf. Ihm folgte der Vortrag von Karen Horney (Berlin) „Das Mißtrauen zwischen den Geschlechtern“, der inhaltlich und rhetorisch eine hervorragende Leistung war: Zwischen Mann und Frau besteht ein letzten Endes biologischer und darum jenseits der Werturteile stehender Konflikt. Wo er nicht im letzten Grunde erkannt wird, werden die Tatbestände verfälscht. Das gilt auch für die Bildung jener wissenschaftlichen Theorien, die sich mit dem Problem des Geschlechtsunterschiedes befassen.
Der zweite öffentliche Abend begann mit dem hinreißenden Vortrag von August Aichhorn (Wien) „Aus der Erziehungspraxis des Fürsorgeerziehers“. Aichhorn brachte auch in diesen Ausführungen wieder die Leistung zustande, die lebendige Wirklichkeit unmittelbar in der ganzen erschütternden und zwingenden Einfachheit erscheinen zu lassen, in der sie gesunder Menschenverstand sieht. Die wissenschaftlichen Hintergründe, nirgends hervorgehoben, gaben doch dem Gesagten jenen Gehalt, der auch leichtem Erzählen unversehens Gewicht verleiht.
Der Vortrag von Georg Groddeck (Baden-Baden) „Der Struwwelpeter“ gab sich auf den ersten Blick als ziellose Freude am Deuten. Aber seine beinahe absichtlich jede psychologische Übersicht vermeidende, ganz auf intuitive Kombination der Sexualsymbole abgestellte Art schien mehr darauf angelegt, das Publikum zum Protest zu bringen als es zu überzeugen. Oft eröffneten sich zwar unversehens unerhört weite Zusammenhänge. Sie konnten aber, in dieser Form vorgebracht, wohl das Herz eines psychoanalytisch Gebildeten erfreuen, dem psychoanalytischen Laien mußten sie grotesk erscheinen. Es war unvermeidlich, daß der Vortrag durch seine formale Eigenart das Publikum vor den Kopf stieß und die Aufmerksamkeit jener Presse auf sich zog, die sich keine „Gelegenheit“ entgehen läßt, die Psychoanalyse zu verhöhnen.
Bally (Berlin)

IZP, XVII, 1931, 286

Bericht: Lehrinstitut der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung
Im Wintersemester 1930/1931 fanden folgende Kurse statt:
a) Vorlesungen:
Dr. E. Hitschmann: Traumlehre. 5stündig (Hörerzahl 35).
Dr. R. Sterba: Libidotheorie. 4stündig (Hörerzahl 36).
Dr. W. Hoffer: Einführung in die Neurosenlehre. 5stündig (Hörerzahl 19).
Dr. R. Wälder: Psychologie der Weltanschauungen. 5stündig (Hörerzahl 19).
Dr. E. Bibring: Psychoanalytische Charakterlehre. 5stündig (Hörerzahl 19).
Dr. H. Hartmann: Einführung in die Wissenschaftstheorie der Psychoanalyse. 5stündig (Hörerzahl 14).
b) Seminare:
Dr. P. Federn: Lektüre und Diskussionen über Freuds Schriften. Jeden Dienstag.
Dr. E. Hitschmann: Seminar für psychoanalytische Therapie. (Am Ambulatorium der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.) Jeden zweiten Mittwoch.
Anna Freud: Seminar zur Technik der Kinderanalyse. Jeden Montag.
c) Arbeitsgemeinschaften:
Dr. E. Bibring: Arbeitsgemeinschaft für psychoanalytische Charakterologie. (Für ausübende Analytiker.)
Dr. Ruth Mack Brunswick: Arbeitsgemeinschaft für Psychosenforschung.
Dr. Helene Deutsch: Praktisch-therapeutische Übungen für ausübende Analytiker (Kontrollseminar).
d) Pädagogik: A. Aichhorn: Praktikum in Horten, Tagesheimstätten und Kinderheimen mit Besprechung der sich ergebenden Schwierigkeiten. Dr. W. Hoffer: Seminaristische Besprechungen für Pädagogen.

IZP, XVII, 1931, 426

Lehrinstitut der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung
Veranstaltungen im Sommersemester 1931:
a) Seminare:
Dr. E. Hitschmann: Seminar für psychoanalytische Therapie (am Ambulatorium der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung).
Dr. P. Federn: Seminar zur Lektüre Freudscher Schriften. (Für Anfänger.)
Dr. H. Nunberg: Seminar über ausgewählte Themen aus der Psychoanalyse. (Für Fortgeschrittene.)
Anna Freud: Seminar für Technik der Kinderanalyse. (Für ausübende Kinderanalytiker.)
b) Arbeitsgemeinschaften:
Dr. Helene Deutsch: Praktisch-therapeutische Übungen für ausübende Analytiker (Kontrollseminar).
Dr. E. Bibring: Arbeitsgemeinschaft für psychoanalytische Charakterologie. (Für ausübende Analytiker.)
Dr. Ruth Mack Brunswick: Arbeitsgemeinschaft für Psychosenforschung.
c) Pädagogie:
A. Aichhorn: Praktikum in Horten, Tagesheimstätten und Kinderheimen mit Besprechung der sich ergebenden Schwierigkeiten.
Dr. W. Hoffer: Seminar für Pädagogen.
Dr. Editha Sterba: Mitteilungen aus der psychoanalytischen Erziehungsberatung.

IZP, XVIII, 1932, 137

Lehrinstitut der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung
Im Wintersemester 1931/32, 1. Quartal, fanden folgende Kurse statt:
a) Vorlesungen
Dr. E. Hitschmann: Traumlehre. 5stündig (Hörerzahl 20).
Dr. H. Hartmann: Einführung in die Psychoanalyse. 5stündig (Hörerzahl 50). (Ausschließlich für Mitglieder des Akad. Vereins f. Med. Psych.)
Dr. R. Sterba: Libidotheorie. 5stündig (Hörerzahl 62).
b) Seminare
Dr. E. Bibring: Diskussionen über ausgewählte Schriften Freuds. Jeden Freitag.
Dr. L. Jekels: Lektüre und Diskussionen über Freuds Schriften. Jeden Dienstag. (Ausschließlich f. Mitgl. des Akad. Vereins f. Med. Psych.)
Dr. E. Hitschmann: Seminar für psychoanalytische Therapie. (Am Ambulatorium der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.) Jeden zweiten Mittwoch.
Anna Freud: Seminar zur Technik der Kinderanalyse. Jeden Montag.
c) Arbeitsgemeinschaften
Dr. E. Bibring: Psychoanalytische Charakterlehre.
Dr. Ruth Mack Brunswick: Psychoanalyse der Psychosen.
Dr. Helene Deutsch: Kontrollanalysen in Gruppen.
d) Pädagogik
A. Aichhorn: Praktikum in Horten, Tagesheimstätten und Kinderheimen mit Besprechung der sich ergebenden Schwierigkeiten.
Dr. W. Hoffer: Seminaristische Besprechungen für Pädagogen.

IZP, XVIII, 1932, 265ff

Zehn Jahre Wiener Psychoanalytisches Ambulatorium (1922–1932)
Zur Geschichte des Ambulatoriums Von Dr. Eduard Hitschmann, Leiter desselben
[…]
Die Lehrkurse wurden systematisch fortgesetzt; so kündigte die Vereinigung im Herbst 1923 folgende Kurse an: Dr. Federn – Psychoanalyse für Anfänger; Dr. Jekels – Libidotheorie; Dr. Nunberg – Neurosenlehre; Dr. Hitschmann – Kapitel aus der speziellen Neurosenlehre; Dr. Sadger – Geschlechtsverirrungen; Dr. Reich – Psychoanalytische Kasuistik; Dr. Jokl – Berufsneurosen; Doz. Deutsch – Was soll der praktische Arzt von der Psychoanalyse wissen? Dr. Reik – Religion und Zwangsneurose. Im Herbst 1924, um ein weiteres Beispiel zu geben, wurden achtzehn Kurse angekündigt; darunter waren Doz. Schilder, der über die Psychoanalyse in der Psychiatrie sprach; Aichhorn über Dissoziale Kinder; Friedjung über die Sexualität des Kindes und Bernfeld über Psychoanalytische Psychologie und die Psychologie des Säuglings. Die Lehrkurse erfreuten sich großen Zuspruches.
Im Frühling des folgenden Jahres eröffneten wir in den Räumen unseres Ambulatoriums auch eine „Erziehungsberatungsstelle“, welche zunächst  weiland Frau Dr. H. Hug-Hellmuth leitete, und bestellten in Dr. Wilhelm Reich unseren ersten Hilfsarzt.
[…]

IZP, XVIII, 1932, 278

3) Die Erziehungsberatungsstelle der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung
Im Jahre 1925 wurde dem psychoanalytischen Ambulatorium eine Erziehungsberatung räumlich angegliedert, deren Leitung Frau Dr. Hug-Hellmuth unter Assistenz von Frau Flora Kraus innehatte. Nach dem Tode der Frau Dr. Hug führte Frau Kraus die Beratungsstelle zunächst allein weiter. 1928 übernahm Frau Dr. E. Sterba die Erziehungsberatung. Die Erziehungsberatung findet wöchentlich einmal in den Räumen des Ambulatoriums statt. Die Zahl der Konsultationen während der jeweiligen Beratungszeit schwankt zwischen 10 und 25. Während eines Beratungsjahres kommen ungefähr 40 bis 70 Fälle in die Erziehungsberatung. Die beratenen Kinder und Jugendlichen rekrutieren sich aus allen mittellosen Bevölkerungsschichten. Sie werden der Erziehungsberatung von Schulen, Vereinen, einzelnen Lehr- oder Privatpersonen, Schul- und Kinderärzten zugewiesen oder von den Angehörigen in die Beratung gebracht. Aber auch spontan suchen zahlreiche Jugendliche die Erziehungsberatung auf. Nach sorgfältiger Exploration wird geeignet erscheinenden Fällen eine unentgeltliche Analyse bei Mitgliedern der Vereinigung oder Ausbildungskandidaten des Lehrinstitutes vermittelt. Zur Analyse weniger geeignete Fälle werden im Rahmen der Beratungsstelle einer analytischen Beobachtung oder Beratung zugeführt und außerdem durch geeignet erscheinende Maßnahmen, wie Schul- oder Milieuwechsel, entsprechende Aufklärung von Lehrern oder Eltern usw. befürsorgt. Ebenso erhalten auch viele Jugendliche im Rahmen der Erziehungsberatung die gewünschte Sexual- oder Berufsberatung.
Anfangs 1932 wurde die Erziehungsberatung erweitert und eine zweite Beratungsstelle in selbständig gemieteten Räumlichkeiten (IX., Wasagasse 10) errichtet, unter der Leitung von A. Aichhorn, Anna Freud, W. Hoffer und Ed. Sterba.

IZP, XVIII, 1932, 413-414

Lehrinstitut der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung
I. Quartal 1932
a) Kurse
Dr. R. Wälder: Allgemeine Neurosenlehre. 8stündig (Hörerzahl 13).
Dr. Paul Federn: Narzißmus und Ichanalyse. 5stündig (Hörerzahl 25).
Dr. W. Hoffer: Psychoanalyse der Spiele. 4stündig (Hörerzahl 20).
b) Seminare
Dr. E. Bibring: Diskussionen über ausgewählte Schriften Freuds. (Für Schüler des Lehrinstituts und Teilnehmer des pädagogischen Praktikums.)
Dr. L. Jekels: Lektüre und Diskussionen über Freuds Schriften. (Ausschließlich für Mitglieder des Akademischen Vereines für Medizinische Psychologie.)
Dr. E. Hitschmann: Seminar für psychoanalytische Therapie. (Nur für Ausbildungskandidaten.)
Anna Freud: Seminar zur Technik der Kinderanalyse. (Für ausübende Kinderanalytiker.)
c) Arbeitsgemeinschaften
Dr. Helene Deutsch: Praktisch-therapeutische Übungen für ausübende Analytiker. (Kontrollseminar.)
d) Pädagogie
A. Aichhorn: Einführung in die Psychoanalyse für Pädagogen und Fürsorger.
A. Aichhorn: Praktikum in Horten, Tagesheimstätten und Kinderheimen mit Besprechung der sich ergebenden Schwierigkeiten.  Dr. W. Hoffer: Seminar für Pädagogen.

IZP, XVIII, 1932, 553

Nederlandsch Instituut voor Psychoanalyse
I. Quartal 1932
J. H. W. van Ophuijsen: Fehlauffassungen über die Psychoanalyse. 5 Stunden. Hörerzahl 20. M. Katan: Freud: Hemmung, Symptom und Angst. 5 Stunden. Hörerzahl 17.
J. H. W. van Ophuijsen: Aichhorn: Verwahrloste Jugend. 5 Stunden. Hörerzahl 13. Dr. A. J. Westerman Holstijn: Psychoanalyse und Gottesdienst. 5 Stunden. Hörerzahl 7.

IZP, XVIII, 1932, 554

Lehrausschuß der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung
II. Quartal 1932
A. Kurse
Dr. E. Bibring: Einführung in das Verständnis der theoretischen Schriften Freuds. 4stündig.
Dr. Helene Deutsch: Psychoanalytische Probleme der weiblichen Sexualität.
Dr. Paul Federn: Zur Technik der Psychoanalyse. 4stündig.
Dr. R. Wälder: Über Freuds „Hemmung, Symptom und Angst“. 5stündig.
B. Seminare
Dr. E. Bibring u. Dr. H. Hartmann: Grundprobleme der Psychoanalyse. Wöchentlich.
Anna Freud: Seminar zur Technik der Kinderanalyse. Wöchentlich.
Dr. E. Hitschmann: Seminar für psychoanalytische Therapie. (Am Ambulatorium der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.) Jede zweite Woche.
Dr. L. Jekels: Lektüre und Diskussionen über ausgewählte Schriften Freuds. (Nur für Mitglieder des Akademischen Vereins für Medizinische Psychologie.)
C. Arbeitsgemeinschaften
Dr. Helene Deutsch: Kontrollanalyse in Gruppen. Wöchentlich.
D. Pädagogie
A. Aichhorn: Praktikum für psychoanalytische Pädagogik (Verwahrlosung und Schwererziehbarkeit). Wöchentlich.
Dr. W. Hoffer: Seminar für Pädagogen. Jede zweite Woche.

IZP, XIX, 1933, 260

Aus der Sitzung der Internationalen UnterrichtskommissionXII. IPV Kongress in Wiesbaden 1932
[…]
„Die Situation in der Schweiz in der jetzigen Berichtsperiode war eine im wesentlichen sehr ruhige, nachdem die vorhergegangene durch die Absplitterung der „Schweizerischen Gesellschaft für ärztliche Psychoanalyse“ (Oberholzer und Anhang) eine erregte gewesen ist. Die Schweizer Kollegen haben manchmal den Eindruck, der sich aber nicht deutlich belegen lasse, daß die Stimmung der Psychoanalyse gegenüber dort weniger freundlich geworden sei. Am regsten scheint noch das psychoanalytische Leben in Zürich zu sein, wo Herr und Frau Behn-Eschenburg eine lebhafte Tätigkeit entfalten, stiller in Basel und ausgesprochen schwer in Bern, öffentliche psychoanalytische Veranstaltungen werden lebhaft besucht; sehr fruchtbar gestalteten sich einige solche unter Beteiligung von Aichhorn, Wien.[…]
Die intensive wissenschaftliche Arbeit in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung war in der Berichtszeit noch mehr als vorher auf Arbeitsteilung in Gruppen bedacht. Zu dem Technischen Seminar, den Seminaren für die Freud-Schriften und dem Seminar für Kinderanalyse kamen neue hinzu: Seminare für spezielle psychiatrische Psychoanalyse (Leitung Mack Brunswick), für Charakteranalyse (Leitung Bibring), für Pädagogik (Leitung Hoffer) und in neuer Art und Führung ein Seminar für gemeinsame Analysenkontrolle (Leitung H. Deutsch). Aichhorns Vorlesung über sein Gebiet – die schwierigen Kinder – verbindet durch die nachfolgenden Diskussionen Vorlesungen und Seminare.“

IZP, XIX, 1933, 266-267

V. Berichte der psychoanalytischen Institute.
Frau Dr. Helene Deutsch berichtet über das „Wiener psychoanalytische Institut“ wie folgt:
[…]
Besondere Anziehungskraft scheint das Wiener Lehrinstitut auf die pädagogisch interessierten Kreise auszuüben, was sich aus den zahlreichen Anmeldungen zu den Kursen und Seminaren ergibt. Dieses Interesse betrifft vor allem Kindergärtnerinnen, aber auch Mittelschullehrer. Der Wunsch vieler am Kleinkinde interessierter Personen, sich zu Kinderanalytikern auszubilden, kann leider auch aus oben erwähnten Gründen nur in geringem Ausmaße befriedigt werden. Die oben erwähnte Anziehungskraft des Wiener Lehrinstituts ergibt sich aus der besonders erfolgreichen Tätigkeit von Anna Freud und A. Aichhorn. Die von dem letzteren für Fürsorger und Pädagogen abgehaltenen Kurse erfreuen sich in den interessierten Kreisen einer außerordentlichen Popularität und haben bereits den Charakter einer konsequent durchgeführten Ausbildung angenommen. Eine gute Unterstützung dieser Leistung bringen die Kurse von W. Hoffer und die Arbeit in den Elternberatungsstellen sowie Schülerberatungen in den Mittelschulen von Editha Sterba. Beim Überblicken unserer Semestralprogramme fällt es auf, daß neben der pädagogischen Richtung der technisch-therapeutischen Ausbildung viel Sorgfalt zugewendet wird. Neben dem seit Jahren bestehenden technischen Seminar (Dr. Hitschmann) haben wir am Wiener Lehrinstitut die sogenannten Kontrollseminare (Dr. Helene Deutsch) eingeführt, in denen einmal wöchentlich ständig vier Referate von den Kandidaten abgehalten werden, die genau so wie in den üblichen Kontrollstunden in continuo den Gang einer Analyse mit allen ihren Fehlern und Problemen darstellen. Die Hörerschaft beteiligt sich an der Diskussion über die analytische Situation. Diese Seminarabende haben sich als didaktisch besonders wertvoll erwiesen.

IZP, XIX, 1933, 278-279

Lehrausschuß der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung
Wintersemester 1932/33 I. Quartal
A. Kurse
Dr. R. Wälder: Allgemeine Neurosenlehre. (Für Vorgeschrittene.) 5stündig. Hörerzahl 25.
Dr. S. Bernfeld: Einführung in die Psychoanalyse. 10stündig. Hörerzahl 250.
B. Einzelvorträge
Dr. P. Federn: Technik der Psychosentherapie.
C. Seminare
Dr. E. Bibring: Freuds Schriften zur Neurosenlehre. Hörerzahl 20.
Drs. E. Bibring und H. Hartmann: Grundprobleme der Psychoanalyse. Wöchentlich. Hörerzahl 20.
Drs. E. Bibring und E. Hitschmann: Seminar für psychoanalytische Therapie. (Am Ambulatorium der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.) Jede zweite Woche. Hörerzahl 25.
Dr. L. Jekels: Lektüre und Diskussionen über ausgewählte Schriften Freuds. (Nur für Mitglieder des Akademischen Vereins für Medizinische Psychologie.)
D. Arbeitsgemeinschaften
Dr. Helene Deutsch: Kontrollanalysen in Gruppen. Wöchentlich. Hörerzahl 20.
Anna Freud: Technik der Kinderanalyse. Wöchentlich. Hörerzahl 20.
Dr. R. Mack Brunswick: Psychoanalyse der Psychosen. Hörerzahl 15.
E. Pädagogie
A. Aichhorn: Einführung in die Psychoanalyse für Pädagogen und Fürsorger. Jede zweite Woche. Hörerzahl 65.
A. Aichhorn: Praktikum für psychoanalytische Pädagogik (Verwahrlosung und Schwererziehbarkeit). Jede zweite Woche. Hörerzahl 20.
Dr. W. Hoffer: Seminar für Pädagogen. Monatlich. Hörerzahl 20.
Dr. Helene Deutsch

IZP, XIX, 1933, 286

Wiener Psychoanalytische Vereinigung
III. und IV. Quartal 1932
28. September. Dr. Paul Federn: Die Ichbesetzung bei der Fehlleistung. – Diskussion: Anna Freud, Jekels, Pappenheim, Wälder.

12. Oktober. Generalversammlung.
Wahl des Vorstandes für das kommende Vereinsjahr: Prof. Freud, Obmann; Dr. Federn, Obmannstellvertreter; Dr. Nunberg, Anna Freud, Schriftführer; Dr. Bibring, Kassier; Dr. Wälder, Bibliothekar. – Dr. Federn dankt dem abtretenden Schriftführer Dr. Jokl für seine siebenjährige Tätigkeit im Dienste der Vereinigung.
Wahl der Funktionäre:
a) des Lehrinstituts: Dr. H. Deutsch, Leiterin; Dr. Jekels Stellvertreter; Anna Freud, Schriftführerin; Aichhorn, Drs. Bibring, Federn, Hitschmann, Ausschußmitglieder;
b) des Ambulatoriums: Dr. Hitschmann, Leiter; Dr. E. Bibring, Stellvertreter.

26. Oktober. Dr. Robert Wälder: Referat über die wissenschaftliche Tätigkeit des XII. Internationalen Psychoanalytischen Kongresses in Wiesbaden.
9. November. Dr. Siegfried Bernfeld: Psychophysiologische Untersuchungen. –
Diskussion: Hartmann, Federn, Deutsch, Frau Bibring, Stengel, Nunberg, R. Wälder.
23. November. Dr. Ernst Kris: Ein geisteskranker Künstler (Franz Xaver Messerschmidt). –
Diskussion: Hartmann, Sperling, Federn, Nunberg.
7. Dezember. Dr. Richard Sterba: Das Schicksal des Ichs im therapeutischen Verfahren. (Wiederholung des Kongreßvortrags.) –
Diskussion: Anna Freud, Federn, Nunberg, Jekels, H. Deutsch, Sperling, Winterstein, Bibring.
21. Dezember. Dr. R. Sterba: Ergänzung des Schlußwortes zu seinem Vortrag vom 7. Dezember. –
Diskussion: Jekels, Federn. –
Dr. Otto Fenichel (aus Berlin): Die präödipale Phase des Mädchens. –
Diskussion: H. Deutsch, Brunswick, Federn.

Anna Freud
Schriftführerin

IZP, XIX, 1933, 468-469

Lehrausschuß der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung
Wintersemester 1932/33
II. Quartal
a) Kurse
Dr. R. Sterba: Sexualpathologie. 4stündig. Hörerzahl 50.  Dr. S. Bernfeld: Die Psychoanalyse für Erzieher und Fürsorger. 10stündig Hörerzahl 200. Dr. M. Steiner: Die männliche Impotenz. 3stündig. Hörerzahl 10.
b) Seminare
Dr. E. Bibring: Freuds Schriften zur Neurosenlehre. Hörerzahl 20.
Dr. E. Bibring und E. Hitschmann: Seminar für psychoanalytische  Therapie. (Am Ambulatorium der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.) Jede zweite Woche. Hörerzahl 25.
Dr. L. Jekels: Lektüre und Diskussionen über ausgewählte Schriften Freuds. (Nur für Mitglieder des Akademischen Vereines für Medizinische Psychologie.)
c) Arbeitsgemeinschaften
Dr. Helene Deutsch: Kontrollanalysen in Gruppen. Wöchentlich. Hörerzahl 20.
Dr. H. Nunberg: Kontrollanalysen in Gruppen. Wöchentlich. Hörerzahl 20.
Anna Freud: Technik der Kinderanalyse. Wöchentlich. Hörerzahl 25.
Dr. R. Mack Brunswick: Psychoanalyse der Psychosen. Hörerzahl 15.  #
d) Pädagogie
A. Aichhorn: Einführung in die Psychoanalyse für Pädagogen und Fürsorger. Jede zweite Woche. Hörerzahl 65.
A. Aichhorn: Praktikum der Erziehungsberatung. Jede zweite Woche. Hörerzahl 20.
A. Aichhorn: Seminar der Erziehungsberatung.
Dr. W. Hoffer: Seminar für Pädagogen. Monatlich. Hörerzahl 20.
Dr. S. Bernfeld: Arbeitsgemeinschaft für Pädagogen.
Dr. Sándor Radó Sekretär der I. U. K.

IZP, XX, 1934, 136-137

Wiener Psychoanalytische Vereinigung
IV. Quartal 1933
4. Oktober. Vortrag Dr. Edith Buxbaum: Über das Lügen. Diskussion: Federn, Anna Freud, Hitschmann, Sperling, Frau Sterba.

18. Oktober. Ord. Generalversammlung.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorstandes (Federn, Wälder).
2. Bericht des Ambulatoriums (Hitschmann).
3. Bericht des Lehrausschusses (Frau Deutsch).
4. Bericht der Beratungsstellen (Aichhorn, Frau Sterba).
5. Kassabericht (Bibring).
Beschluß des Vorstandes über Arbeitseinschränkung, Herabsetzung der Gehälter und des Arbeitsablösebeitrages für die Ambulanz: Allg. Beitrag bleibt S 10.–, Ablöse jetzt S 20.– monatlich. Dr. Lampl vergleicht mit den szt. Berliner Verhältnissen. Dr. Federn dankt Dr. Bibring für die mühevolle Arbeit.
6. Bericht der Kassarevisoren (Jekels, Steiner).
7. Verlagsbericht (Dr. Martin Freud). Dr. Federn dankt dem Verlagsleiter für die außerordentliche Leistung und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen werde, den Fortbestand des Verlages zu sichern.
8. Statutenänderung (Vermehrung der Ausschußmandate). § 8, Zeile 1: „zwei Obmannstellvertreter“. Begründung durch Dr. Federn. Ohne Gegenstimme angenommen.
9. Absolutorium (beantragt durch Dr. Jekels als Alterspräsident). Per acclamationem erteilt.
10. Neuwahlen des Vorstandes und der Funktionäre. Wahlvorschlag des abgetretenen Vorstandes angenommen.
Vorstand: Obmann, Prof. Freud; 1. Obmannstellvertreter, Dr. Federn; 2. Obmannstellvertreter, Anna Freud; 1. Schriftführer, Dr. Jokl; 2. Schriftführer, Dr. Hartmann; Kassier, Dr. Bibring; Bibliothekar, Dr. Wälder.
Ambulatorium: Vorstand, Dr. Hitschmann; Vorstandstellvertreter, Dr. Bibring; Kassier, Dr. Bergler.
Lehrausschuß: Vorstand, Frau Dr. Deutsch; Vorstandstellvertreter, Dr. Jekels; Schriftführer, Anna Freud;stimmberechtigte Mitglieder, Aichhorn; Bibring; Federn; Hitschmann.
Erziehungsberatung: Leiter, Aichhorn. 1
1. Festsetzung des Mitgliedsbeitrages für 1934 (S 125.–).
12. Anträge von Mitgliedern. Dr. Eidelberg verlangt, daß jedes Mitglied ein Statutenexemplar erhalte. Wird nach kurzer Debatte als selbstverständlich angenommen. Dr. Eidelberg beantragt, daß, entgegen der üblichen En-bloc-Wahl sämtliche Funktionäre einzeln mit Stimmzetteln gewählt werden. Nach Begründung und längerer Debatte wird zum Beschluß erhoben, daß ohne Statutenänderung künftighin die Einzelwahl mit Stimmzetteln als dauernder Vorgang für die Geschäftssitzung der Generalversammlung vorgenommen wird. Alle einverstanden.
13. Allfälliges (nichts).

8. November. Vortrag Dr. Ludwig Jekels und Dr. Edmund Bergler: Übertragung und Liebe. Diskussion: Frau Deutsch, Federn, Hitschmann, Frau Lampl-de Groot, Wälder.
22. November. Vortrag Dr. Paul Federn: Das Erwachen des Ichs im Traum. Diskussion: Bernfeld, Anna Freud, Hitschmann, Isakower, Prof. M. Löwy (a. G.), Sterba, Wälder.
6. Dezember. Vortrag Dr. Edmund Bergler und Dr. Ludwig Eidelberg: Zur Depersonalisation. Diskussion: Federn, Sterba, Wälder.
20. Dezember. Vortrag Frau Dorothy Burlingham: Mitteilungsdrang und Geständniszwang. Diskussion: Bernfeld, Frau Deutsch, Federn, Anna Freud, Reik, Sterba.

Geschäftliches:
In den Vorstand wurde nachträglich kooptiert: Dr. Siegfried Bernfeld. –
Von der Berliner Gruppe wurden ferner mit Genehmigung des Präsidenten Dr. Ernest Jones in die Wiener Vereinigung übernommen: Die ord. Mitglieder Dr. Hans Lampl und Dr. Jeanne Lampl-de Groot, Dr. Theodor Reik, das außerord. Mitglied Berta Bornstein. –
Gewählt wurden zum ord. Mitglied Dr. Edith Buxbaum, zu außerord. Mitgliedern Dr. Martin Freud, Dr. Margarete Schönberger, Dr. Max Schur, Dr. Rosa Walk. –
Das ord. Mitglied Dr. I. Sadger hat seinen Austritt aus der Vereinigung angemeldet.
Dr. R. H. Jokl
Schriftführer

IZP / XXI / 1935 / 162-163

Wiener Psychoanalytische Vereinigung
IV. Quartal 1934
3. Oktober 1934. Dr. Ernst Paul Hoffmann: Eine Station in der Entwicklung des Ichs.
Diskussion: Federn, Anna Freud.

17. Oktober 1934. Generalversammlung.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorstandes (Federn). –
2. Kassenbericht (E. Bibring). –
3. Bericht des Ambulatoriums (Hitschmann). –
4. Bericht des Lehrausschusses (H. Deutsch). –
5. Bericht der Erziehungsberatungsstelle (Aichhorn). –
6. Verlagsbericht (M. Freud). –
7. Bibliotheksbericht (R. Wälder). –
8. Festsetzung des Mitgliedsbeitrages für das Jahr 1935: Mitgliedsbeitrag wird in der gleichen Höhe wie bisher festgesetzt. –
9. Absolutorium: wird erteilt. –
10. Neuwahlen.
Wie alljährlich wird Prof. Freud per acclamationem zum Obmann gewählt;
im übrigen wird folgender Vorstand bestellt: Dr. Paul Federn, Anna Freud (Obmannstellvertreter), Dr. Robert Wälder, Dr. Heinz Hartmann (Schriftführer), Dr. Edward Bibring (Kassier), Dr. Richard Sterba (Bibliothekar).
Die übrigen Wahlen ergeben:
Ambulatorium: Vorstand: Dr. Eduard Hitschmann (Leiter), Dr. Otto Isakower (Leiterstellvertreter), Dr. Hans Lampl. Kassier des Ambulatoriums: Dr. Edmund Bergler.
Lehrausschuß: Dr. Helene Deutsch (Vorstand), Anna Freud (Vorstandstellvertreter), Dr. Edward Bibring (Schriftführer), August Aichhorn, Dr. Grete Bibring-Lehner, Dr. Paul Federn, Dr. Eduard Hitschmann.
Erziehungsberatung: Leiter: August Aichhorn. –
Dem bisherigen langjährigen 1. Schriftführer Dr. Robert Hans Jokl wird der Dank der Vereinigung ausgesprochen. –
11. Allfälliges: nichts.

31. Oktober 1934. Dr. Ernst Kris: Zur Psychologie älterer Biographik.
Diskussion: Stengel, Hartmann, Anna Freud, H. Deutsch, R. Sterba, R. Wälder, Federn, Schikola (a. G.).
14. November 1934. Dr. Richard Sterba: Über zwei Verse von Schiller.
Diskussion: Federn, E. Bibring, Schikola (a. G.), Marseille (a. G.). –
Dr. Eduard Hitschmann: Nochmals die peinlichen Träume.
Diskussion: Federn, H. Deutsch, R. Sterba, Eidelberg, Bergler. –
Dr. Editha Sterba: Eine Kinderbeobachtung.
Diskussion: Hoffmann, Schur, Anna Freud, Schikola (a. G.), R. Wälder, H. Deutsch.
28. November 1934. Dr. Maxim Steiner: Die Traumsymbolik der analytischen Situation.
Diskussion: Anna Freud, Federn, Hitschmann.
12. Dezember 1934. Doz. Dr. Felix Deutsch: Über Euthanasie.
Diskussion: H. Deutsch, Hartmann, Federn, E. Kris, M. Löwy (Prag-Marienbad, a. G.), Hitschmann.

Geschäftliches:
In den Vorstand wurden wie alljährlich kooptiert der Leiter des Ambulatoriums (Dr. E. Hitschmann), die Vorsitzende des Lehrausschusses (Dr. H. Deutsch), der Leiter der Erziehungsberatungsstelle (A. Aichhorn).
In den Lehrausschuß wurden nachträglich kooptiert: Dr. H. Hartmann, Dr. R. Wälder. –
Die Mitglieder der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft Steff Bornstein, Franziska Deri und Dr. Annie Reich wurden mit Zustimmung des Zentralvorstandes in die Wiener Psychoanalytische Vereinigung als Mitglieder übernommen. –
Zum Zwecke des Übertritts in die respektiven neu entstandenen örtlichen Zweigvereinigungen sind aus der Vereinigung ausgetreten: Erik Homburger (Boston), Prof. Dr. Martin Pappenheim (Tel-Aviv), Dr. Alfhild Tamm (Stockholm). –
Neue ordentliche Mitglieder: Dr. Nicola Perrotti, Rom; Dr. Emilio Servadio, Rom.
Dr. Robert Wälder
Schriftführer

IZP, XXII, 1936, 114-116

Lehrausschuß der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung
Arbeitsjahr 1934/35 (1. Oktober 1934 bis Ende Juni 1935)

1. Im Berichtsjahr 1934/35 standen durchschnittlich 36 Kandidaten in Ausbildung,
davon 15 männliche und 21 weibliche. Unter ihnen waren 21 Ärzte, 15 Laien.
Im Stande der Lehranalyse befanden sich 16 Kandidaten, 20 machten ihre praktische Ausbildung (Kontrolle) durch.

2. Für die Kandidaten des theoretisch-therapeutischen Lehrganges wurden im Wintersemester 1934/35 (I. u. II. Quartal) obligate Kurse und Seminare abgehalten.

Obligate Kurse:
E. Bibring: Trieblehre (siebenstündig), 20 Hörer.
P. Federn: Einführung in die Technik der Psychoanalyse (fünfstündig), 20 Hörer.
E. Hitschmann: Praxis der Traumdeutung (vierstündig), 15 Hörer.
R. Sterba: Theorie der Traumdeutung (vierstündig), 15 Hörer.
R. Wälder: Einführung in die allgemeine Neurosenlehre (achtstündig), 25 Hörer.

Obligate Seminare:
E. Bibring, H. Hartmann: Theoretische Grundlagen der Psychoanalyse (14tägig), 16 Hörer.
O. Isakower: Lektüre Freudscher Schriften (14tägig), 15 Hörer.
Anna Freud: Seminar zur Technik der Kinderanalyse, für Fortgeschrittene (jeden Montag), 28 Hörer.
B. Bornstein, J. Wälder: Seminar zur Technik der Kinderanalyse, für Anfänger (jeden Dienstag), 15 Hörer.
Ed. Sterba: Seminar zur Technik der Kinderanalyse, für Anfänger (jeden Freitag), 7 Hörer.

Nach Wahl zugängliche Vorlesungen:
A. Aichhorn: Psychoanalyse der Verwahrlosten (fünfstündig).
E. Bergler: Die orale Phase der Libidoentwicklung (dreistündig).
Gr. Bibring-Lehner: Übertragungswiderstände und ihre Bewältigung (vierstündig).
P. Federn: Psychoanalyse des Ichs (vierstündig).
E. Hitschmann: Die Geschlechtskälte der Frau (vierstündig).
J. Lampl-de Groot: Zur Psychoanalyse des Weibes (vierstündig).
M. Steiner: Störungen der männlichen Sexualfunktion (mit einer Einleitung über die Anatomie und Physiologie der männlichen Sexualorgane) (dreistündig).

Nach Wahl zugängliche Arbeitsgemeinschaften (Seminare):
E. Bergler, L. Eidelberg: Analyse der Charakterstörungen und Perversionen (monatlich).
R. Mack Brunswick: Psychoanalyse der Psychosen (vierzehntägig).
H. Deutsch: Kontrollanalysen in Gruppen (wöchentlich).
E. Hitschmann: Kasuistisches Seminar des Ambulatoriums (wöchentlich).
R. Sterba: Theorie der Therapie (14tägig).

Im Sommersemester 1935 (III. Quartal) wurden abgehalten: Obligate Kurse:
E. Bibring: Spezielle Triebentwicklung (sechsstündig), 20 Hörer.
H. Hartmann: Spezielle Neurosenlehre (sechsstündig), 18 Hörer.

Obligate Seminare:
O. Isakower: Lektüre Freudscher Schriften (wöchentlich), 15 Hörer.
A. Freud: Seminar zur Technik der Kinderanalyse, für Fortgeschrittene (jeden Montag), 28 Hörer.
B. Bornstein, J. Wälder: Seminar zur Technik der Kinderanalyse, für Anfänger (jeden Dienstag), 15 Hörer.
Ed. Sterba: Seminar zur Technik der Kinderanalyse, für Anfänger (jeden Freitag), 7 Hörer.

Arbeitsgemeinschaften, bzw. Seminare (nach Wahl):
E. Bergler, L. Eidelberg: Referate psychoanalytischer Neuerscheinungen (monatlich).
H. Deutsch: Kontrollanalysen in Gruppen (wöchentlich).
E. Hitschmann: Kasuistisches Seminar des Ambulatoriums (wöchentlich).
R. Sterba: Lektüre Freudscher Schriften (ausschließlich für Mitglieder des Vereines für medizinische Psychologie) (wöchentlich).

3. Im Lehrgang für Pädagogen wurden im Wintersemester 1934/35 abgehalten:

Vorlesungen:
A. Aichhorn: Einführung in die Erziehungsberatung (20stündig), Teilnehmerzahl zirka 30.
W. Hoffer: Heilpädagogik (Allgemeiner Teil) (vierstündig), Teilnehmerzahl 45.
E. Kris: Die Einwände gegen die Psychoanalyse (vierstündig), Teilnehmerzahl 50.
E. Sterba: Kinderneurosen (vierstündig), Teilnehmerzahl 45.
J. Wälder: Die frühkindliche Entwicklung (fünfstündig), Teilnehmerzahl 45.

Seminare:
A. Aichhorn: Seminar für Erziehungsberater (20stündig), Teilnehmerzahl 25.
G. Bibring, W. Hoffer, J. Lampl-de Groot, R. Sterba: Lektüre Freudscher Schriften (20stündig), in Gruppen à 15.

Arbeitsgemeinschaften:
A. Angel, E. Buxbaum, D. Burlingham, E. Sterba: Besprechung praktischer Fragen (20stündig), in Gruppen à 10.

Im Sommersemester 1935 wurden abgehalten:
Vorlesungen:
A. Aichhorn: Einführung in die Erziehungsberatung (achtstündig), Teilnehmerzahl 30.
E. Bibring: Einführung in die Trieblehre (zweistündig), Teilnehmerzahl 45.
E. Sterba: Erziehungsmittel in der Praxis (zweistündig), Teilnehmerzahl 45.
E. Sterba: Theorie der Erziehungsmittel (zweistündig), Teilnehmerzahl 45.

Seminare:
A. Aichhorn: Seminar für Erziehungsberater (sechsstündig), Teilnehmerzahl 25.
G. Bibring, J. Lampl-de Groot: Lektüre Freudscher Schriften, in Gruppen à 15.
Arbeitsgemeinschaften:
A. Angel, E. Buxbaum, D. T. Burlingham, E. Sterba: Besprechung praktischer Fragen (achtstündig), in Gruppen à 10.

IZP,  XXII, 1936, 426-427

Lehrausschuß der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung
April–Juni 1936

I. Für die Kandidaten des theoretisch-therapeutischen Lehrganges:
Obligate Kurse:
E. Bibring: Trieblehre, II. Teil (fünfstündig).
H. Hartmann: Spezielle Neurosenlehre, II. Teil (fünfstündig).
Obligate Seminare:
O. Isakower: Lektüre Freudscher Schriften.
Anna Freud: Technik der Kinderanalyse (für Fortgeschrittene).
B. Bornstein, J. Wälder, Ed. Sterba: Technik der Kinderanalyse (für Anfänger).
Obligate Kolloquien:
Grete Bibring-Lehner: Probleme der Technik.
P. Federn: Probleme der Traumdeutung.
Vorlesungen:
E. P. Hoffmann: Einführung in die Psychoanalyse (siebenstündig), (für Universitätshörer aller Fakultäten).
Arbeitsgemeinschaften (Seminare):
Anna Freud, E. Bibring: Probleme der Technik.
Jeanne Lampl-de Groot: Analysenkontrolle in Gruppen.
R. Sterba: Lektüre der theoret. Schriften Freuds (nur für Mitglieder des Vereines für med. Psychologie).

II. Im Lehrgang für Pädagogen:
Kurse:
A. Aichhorn: Einführung in die Erziehungsberatung.
W. Hoffer: Grundzüge der seelischen Entwicklung des Kindes (sechsstündig).
E. Sterba: Psychologie des Kleinkindes (fünfstündig).
Seminare:
A. Aichhorn: Seminar für Erziehungsberater.
G. Bibring-Lehner, W. Hoffer, M. Kris: Seminar zur Lektüre Freudscher Schriften (in Gruppen).
Arbeitsgruppen:
A. Angel, Bornstein, D. T. Burlingham, E. Buxbaum, E. Sterba: Praktika in Gruppen.
Unter Leitung von Anna Freud: Gemeinsame Besprechungen berufstätiger Pädagogen.

IZP, XXIV, 1939, 227-228

Wiener Psychoanalytisches Lehrinstitut
1936/37

I. Kandidatenstand: Gesamtzahl am Ende des Arbeitsjahres: 37 (Vorjahr 39); davon in Lehranalyse 28 (25); in Analysenkontrolle 15 (15); mit Erfolg entlassen 4 (4); theoretische Ausbildung beendet 1 (1); beurlaubt 3 (1); ausgetreten 3 (5); an andere Institute abgegeben 4 (4); neu aufgenommen 11; wieder angemeldet 2.

II. Lehr- und Kontrollanalytiker: E. Bibring, Grete Bibring, Berta Bornstein, Ruth Brunswick, P. Federn, Anna Freud, H. Hartmann, E. Hitschmann, W. Hoffer, O. Isakower, L. Jekels, Jeanne Lampl, R. Sterba, Jenny Wälder.

III. Lehrveranstaltungen (I. - III. Quartal)

A. Für Kandidaten:
Kurse:
O. Isakower: Trieblehre –
R. Sterba: Traumlehre (nur I. u. II. Qu.) –
R. Wälder: Ichpsychologie (nur I. u. II. Qu.) –
H. Hartmann: Allgemeine Neurosenlehre –
E. Hitschmann: Spezielle Neurosenlehre, I –
O. Fenichel: (als Gast): Probleme der Technik (nur I. u. II. Qu.).
Seminare:
E. Bibring: Lektüre Freudscher Schriften –
Anna Freud: Seminar für Kinderanalyse –
Jeanne Lampl: Analysenkontrolle in Gruppen.
Vorlesungen:
E. Hitschmann: Übungen in Diagnostik und Indikationsstellung –
E. P. Hoffmann: Einführung in die Psychoanalyse –
H. Hartmann: Die Abfallsbewegungen von der Psychoanalyse.
Arbeitsgemeinschaften:
P. Federn, E. Stengel: Psychoanalyse der Psychosen –
H. Hartmann, W. Hoffer: Lektüre Freudscher Schriften (für Mitglieder des Vereines für medizinische Psychologie).
Kolloquien:
A. Aichhorn: Verwahrlostenanalyse –
Grete Bibring: Klinische Fragen: Hysterie – Berta Bornstein: Probleme der Kinderanalyse –
Anna Freud: Probleme der Technik –
Editha Sterba: Probleme der Pubertätsanalyse –
Jenny Wälder: Besprechung typischer Analysesituationen.

B. Für Pädagogen:
Kurse:
A. Aichhorn: Einführung in die Erziehungsberatung –
Anna Freud und W. Hoffer: Entwicklung der psychoanalytischen Pädagogik –
Jeanne Lampl: Grundzüge der psychoanalytischen Psychologie – Jenny Wälder: Psychologie der frühen Kindheit.
Seminare:
A. Aichhorn: Seminar für Erziehungsberater – Grete Bibring, Hedwig
Hoffer, W. Hoffer, Marianne Kris, Jeanne Lampl, R. Sterba: Lektüre Freudscher Schriften (in Gruppen).
Arbeitsgemeinschaften: A. Angel, B. Bornstein, D. T. Burlingham, E. Buxbaum, W.
Hoffer, E. Sterba: Arbeitsgemeinschaften zur Psychologie der Kindheit und Pubertät (in Gruppen).
Unter Leitung von Anna Freud: Gemeinsame Besprechungen der Arbeitsgemeinschaften.

E. Bibring
Schriftführer

IZP, XXIV, 1939, 227-228

Wiener Psychoanalytisches Lehrinstitut 1936/37
I. Kandidatenstand:
    Gesamtzahl am Ende des Arbeitsjahres: 37 (Vorjahr 39);
    davon in Lehranalyse 28 (25);
    in Analysenkontrolle 15 (15);
    mit Erfolg entlassen 4 (4);
    theoretische Ausbildung beendet 1 (1);
    beurlaubt 3 (1);
    ausgetreten 3 (5);
    an andere Institute abgegeben 4 (4);
    neu aufgenommen 11; wieder angemeldet 2.

II. Lehr- und Kontrollanalytiker:
    E. Bibring, Grete Bibring, Berta Bornstein, Ruth Brunswick, P. Federn, Anna Freud, H. Hartmann, E. Hitschmann, W. Hoffer, O. Isakower, L. Jekels, Jeanne Lampl, R. Sterba, Jenny Wälder.

III. Lehrveranstaltungen (I.–III. Quartal):
A. Für Kandidaten:
Kurse:
    O. Isakower: Trieblehre –
    R. Sterba: Traumlehre (nur I. u. II. Qu.) –
    R. Wälder: Ichpsychologie (nur I. u. II. Qu.) –
    H. Hartmann: Allgemeine Neurosenlehre –
    E. Hitschmann: Spezielle Neurosenlehre, I –
    O. Fenichel: (als Gast): Probleme der Technik (nur I. u. II. Qu.).

Seminare:
    E. Bibring: Lektüre Freudscher Schriften –
    Anna Freud: Seminar für Kinderanalyse –
    Jeanne Lampl: Analysenkontrolle in Gruppen.

Vorlesungen:
    E. Hitschmann: Übungen in Diagnostik und Indikationsstellung –
    E. P. Hoffmann: Einführung in die Psychoanalyse –
    H. Hartmann: Die Abfallsbewegungen von der Psychoanalyse.

Arbeitsgemeinschaften:
    P. Federn, E. Stengel: Psychoanalyse der Psychosen –
    H. Hartmann, W. Hoffer: Lektüre Freudscher Schriften (für Mitglieder des Vereines für medizinische Psychologie).

Kolloquien:
    A. Aichhorn: Verwahrlostenanalyse –
    Grete Bibring: Klinische Fragen: Hysterie –
    Berta Bornstein: Probleme der Kinderanalyse –
    Anna Freud: Probleme der Technik –
    Editha Sterba: Probleme der Pubertätsanalyse –
    Jenny Wälder: Besprechung typischer Analysesituationen.

B. Für Pädagogen:
Kurse:
    A. Aichhorn: Einführung in die Erziehungsberatung –
    Anna Freud und W. Hoffer: Entwicklung der psychoanalytischen Pädagogik –
    Jeanne Lampl: Grundzüge der psychoanalytischen Psychologie –
    Jenny Wälder: Psychologie der frühen Kindheit.

Seminare:
    A. Aichhorn: Seminar für Erziehungsberater –
    Grete Bibring, Hedwig Hoffer, W. Hoffer, Marianne Kris, Jeanne Lampl, R. Sterba: Lektüre Freudscher Schriften (in Gruppen).

Arbeitsgemeinschaften:
    A. Angel, B. Bornstein, D. T. Burlingham, E. Buxbaum, W. Hoffer, E. Sterba: Arbeitsgemeinschaften zur Psychologie der Kindheit und Pubertät (in Gruppen).
    Unter Leitung von Anna Freud: Gemeinsame Besprechungen der Arbeitsgemeinschaften.

E. Bibring
Schriftführer

IZP, XXIV, 1939, 488-489

Wiener Psychoanalytisches Lehrinstitut
Das Wiener Lehrinstitut hat im Zusammenhang mit den politischen Ereignissen seine Tätigkeit einstellen müssen.
Die für das Sommersemester 1938 festgesetzten Kurse und Seminare hatten teilweise schon begonnen.
Im Wintersemester 1937/38 wurden folgende Lehrkurse und Veranstaltungen abgehalten:

1. Für Kandidaten:

Kurse:
O. Isakower: Trieblehre –
R. Sterba: Traumlehre –
H. Hartmann: Ichpsychologie –
O. Fenichel (a. G.): Allgemeine Neurosenlehre –
E. Hitschmann: Spezielle Neurosenlehre II (fünfstündig
J. Lampl-de Groot: Probleme der Technik.
Seminare:
E. Bibring, P. Federn: Lektüre Freudscher Schriften –
Anna Freud: Seminar für Kinderanalyse –
Grete Bibring-Lehner: Analysenkontrolle in Gruppen.
Vorlesungen:
P. Federn: Besetzungsvorgänge am Ich –
M. Steiner: Traumsymbolik der analytischen Situation.
Arbeitsgemeinschaften:
P. Federn, E. Stengel: Psychoanalyse der Psychosen –
H. Hartmann, W. Hoffer: Lektüre Freudscher Schriften –
E. Bibring, H. Hartmann, W. Hoffer, E. Kris, R. Wälder: Wissenschaftliche Arbeitsgruppe.
Kolloquien:
A. Aichhorn: Verwahrlostenanalyse –
Grete Bibring: Übertragungsschwierigkeiten –
B. Bornstein: Kinderanalyse –
O. Fenichel: Grundbegriffe der psychoanalytischen Theorie –
E. Kris: Über den Traum –
E. Sterba: Probleme der Pubertätsanalyse –
R. Sterba: Theorie der Therapie –
J. Wälder: Besprechung typischer Analysesituationen,

2. Für Pädagogen:

Kurse:
A. Aichhorn: Einführung in die Erziehungsberatung –
G. Bibring: Die Angst des Kindes –
D. T. Burlingham: Grenzen der psychoanalytischen Pädagogik –
E. Buxbaum: Unterrichtsfragen –
W. Hoffer: Erziehen, Spielen, Lehren –
E. Sterba: Typische Störungen bei Kindern –
R. Sterba: Zur psychoanalytischen Psychologie.
Seminare:
A. Aichhorn: Seminar für Erziehungsberater –
G. Bibring, B. Bornstein, H. Hoffer, W. Hoffer, M. Kris, J. Lampl-de Groot, R. Sterba: Lektüre Freudscher Schriften.
Arbeitsgruppen:
B. Bornstein, D. Burlingham, E. Buxbaum, W. Hoffer, E. Sterba: Zur Psychologie der Kindheit und Pubertät. –
Unter Leitung von Anna Freud: Gemeinsame Besprechungen der Arbeitsgruppen.

Kandidatenstand: Zur Zeit der Unterbrechung der Institutstätigkeit in Ausbildung: 38
Kandidaten, davon etwa die Hälfte in theoretischer und praktischer, etwa 10 nur in theoretischer Ausbildung.
Lehrausschuß: Anna Freud (Obmann); A. Aichhorn; E. Bibring (Sekretär); G. Bibring, P. Federn, E. Hitschmann, W. Hoffer.
E. Bibring

Zusammenstellung, Redaktion: Christine Diercks, 23.2.2012