Dorothy Burlingham und August Aichhorn
Dorothy Tiffany Burlingham, Tochter des New Yorker Malers und Glasdesigners Luis Comfort Charles Tiffany brachte 1925 ihren Sohn, der an Asthma litt, zu Anna Freud in Behandlung. Am 25. 4. 1925 schreibt Theodor Reik an Aichhorn:
„…hier ist eine Amerikanerin Mrs. Burlingham, die sich für Pädagogik interessiert und gerne die wertvollen Schulen Österreichs kennen lernen will, bzw. die pädagog. Einrichtungen. Könnten Sie ihr behilflich sein? Wann kann sie Sie sehen? Und wo?“ (NAA)
Sie begann eine Analyse bei Reik, 1927 wurde sie Analysandin Freuds. 1932 wurde sie außerordentliches, 1934 ordentliches Mitglied der WPV. Aichhorns Sohn Walter war einer ihrer ersten Analysanden. Sie beteiligte sich an der Hietzing-Schule und stellte 1936 die finanziellen Mittel für die Jackson-Nursery zur Verfügung, die bis zum Einmarsch der Nationalsozialisten ihren Sitz in der Montessori-Schule am Rudolfsplatz hatte. Es entwickelte sich während dieser Zeit eine herzliche Freundschaft zu Anna Freud, die die beiden Frauen ein Leben lang miteinander verbunden hat. Vor ihrer Flucht nach Amerika besorgte Dorothy Burlingham zahlreichen Analytikern Affidavits. 1940 übersiedelte sie zu Anna Freud nach London und eröffnete mit ihr die Kriegskinderheime Hampstead War Nurseries. Nach dem Krieg gründeten die beiden Frauen den Hampstead Child Therapy Course und schufen ein Ausbildungsprogramm für Kinderanalytiker.
D. T. Burlingham schreibt am 1. 6. 1946 an Aichhorn:
„I have wanted to write you ever since I received your message from Anna Freud. In the first place I want to tell you how glad I am that you have come trough the war safely and how I admire you for the way you have worked for analysis and its future in Austria. I was very sad to hear that your wife has been so very ill and that Gustl was so severely wounded and that Walter was wounded as well. […] How nice that Walter is married and that he has done so well in his chosen profession. Do congratulate him from me and tell him that I and the children would be glad to hear from him” (NAA).
Aichhorn antwortet ihr am 24. 7. 1946: „Ich freue mich über Ihre Anteilnahme und die Anerkennung meiner Arbeit. […] Von Erik Homburger [Erikson] erfahre ich über Peter Blos, mit dem ich in Briefwechsel stehe“ (Kopie im NAA). (Vgl. Burlingham, 1989)
Thomas Aichhorn, 2008
Redaktion: CD, 2008