Internationale psychoanalytische Kongresse 1933-1938
In Deutschland setzen mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten die Repressionen gegen die Psychoanalyse, ihrer Einrichtungen und vor allem gegen ihre die jüdischen Mitglieder ein. Ihre Verfolgung hatte begonnen. Das überschattete den 13. Kongress in Luzern 1934. Man gründete einen Sonderausschuss, der sich der Sache der emigrierenden Lehranalytiker annehmen solle. Wilhelm Reich wurde von der IPV ausgeschlossen. Auf dem 14. Kongress in Marienbad konnte Jones noch die Eröffnung der neuen Räume der Wiener psychoanalytischen Vereinigung verkünden, aber in Deutschland wurde die politische Situation bereits sehr bedrohlich, die jüdischen Mitglieder der DPG waren – in dem Versuch so den Bestand der Psychoanalyse zu retten — bereits gedrängt worden, ihre Mitgliedschaft zurückzulegen.
Auf dem Kongress in Paris im August 1938 konnte Jones nur mehr berichten: "Im vergangenen Jahr ist im Zusammenhang mit den politischen Entwicklungen der Verlust dreier Institute zu verzeichnen: Der Reihe nach wurden die Institute in Wien, Berlin und in Rom aufgelöst. In der Folge löste sich auch die an Wien angeschlossene Prager Arbeitsgemeinschaft auf. Die Wiener Vereinigung wurde als weiter bestehend betrachtet, um dadurch die offizielle Mitgliedschaft ihrer Mitglieder zu sichern. Die Internationale Zentralstelle für psychoanalytische Bibliographie, die man 1936 in Wien gegründet hatte, wurde nach London verlegt. Die Deutsche Vereinigung führt weiterhin ihre einigermaßen heikle Existenz. Das neue Deutsche Institut für Seelenkunde und Psychotherapie wurde im Mai 1936 gegründet, eine Abteilung davon bildet die Psychoanalytische Vereinigung."