Franz Deuticke (Chronologie)
geboren am 9. 9.1850 in Niederglaucha, Sachsen
gestorben am 2.7.1919 Wien
Buchhändler, Antiquar, Verleger in Wien, bis 1914 Sigmund Freuds wichtigster Verleger.
Lebensweg, Verlagsgeschichte
1871 Anstellung bei Wilhelm Frick in Wien.
1.4.1878 Stanislas Toeplitz und Franz Deuticke erwarben die Firma Karl Czermak (Buchhandlung und Antiquariat, gegründet am 1. 11 1863; Sitz des Geschäftes: Schottengasse 6, Geschäftsziel: Verbreitung medizinischer und naturwissenschaftlicher Literatur mit Antiquariat).
Eintrag der Firma Karl Czermak (Buchhändler und Antiquar in Wien wurde im Register für Einzelfirmen am 18.1.1878 eingetragen und am 24.5.1878 wieder gelöscht.
Stanislas Toeplitz und Franz Deuticke erwarben das Geschäft am 1.4.1878, die Firma hieß nun ›Toeplitz und Deuticke‹. (Eintrag vom 30.4.1878 im Register für Einzelfirmen Band 21, Pagina 177)
1880er Jahre: Beginn der Verlagstätigkeit.
1885 Ehe mit Helene Bleckmann.
Viele Jahre Ehrenamt eines Presbyters in der evangelischen Kirche.
1.4.1886 Stanislas Toeplitz trat aus der Gesellschaft aus. Der Verlag gewann an Bedeutung.
1887 Die Firma wurde nach Franz Deuticke umbenannt.
Schwerpunkte: Medizin, technischer Verlag, Lehrbücher für Schule und Universität, 1890er Jahre: Angliederung eines wissenschaftlichen Antiquariats.
14.4.1903: Eintrag der Korllektivprokura von Hans Hoffmann und Johannes Troeder im Handelsregister.
November 1909: Erweiterung der Räumlichkeiten im Haus Helfrsdorferstraße 4.
28.4.1914: Übertragung der Einzelprokura an seinen Sohn, Hans Deuticke.
4.8.1916: Eintrag der Prokura für seine Ehefrau, Helene Deuticke.
13.7.1917: Kollektivprokura Johannes Troeder gelöscht, Einzelprokura für Hans Hoffmann.
16.4.1919: Gesellschaftsvertrag: Gesellschafter der Firma wurde – neben Franz Deuticke – nun auch sein Sohn Hans Deuticke, Umwandlung in offene Handelsgesellschaft.
1918: An das wissenschaftliche Antiquariat wurde auch ein modernes Antiquariat angegliedert.
2.7.1919: Tod von Franz Deuticke. Hans Deuticke wurde Alleinihaber.
1938 wurden von der Gestapo große Bestände des Veraleges beschlagnahmt (u. a. Schriften von Sigmund Freud).
1946: Hans Deuticke gründete mit anderen die ›Arbeitsgemeinschaft österreichischer Schulbuchverleger‹.
10.7. 1953: Tod von Hans Deuticke.
15.2.1954: Die Witwe von Hans Deuticke, Karoline Deuticke, wird Alleinbesitzerin. 1.12.1980: Die Einzelfirma› Franz Deuticke‹ wurde an die ›Franz Deuticke Verlagsgesellschaft m.b.H.‹ übertragen.
1981 kam es zur Fusion mit dem Österreichischen Bundesverlag.
2003 Verkauf des Verlages Franz Deuticke an die Ernst Klett GmbH.
1.8.2004: Erwerbung des Verlages Franz Deuticke durch die Paul Zsolnay Verlag Gesmb (bis 2019 Imprint von Zsolnay.
2019 ging der Verlag Deuticke im Zsolnay Verlag auf.
Quellen:
Georg Hupfer (2003): Zur Geschichte des antiquarischen Buchhandels in Wien. Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie aus der Studienrichtung Deutsche Philologie eingereicht an der Geistes- und Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Wien 2003. (95-99)
https://www.wienbibliothek.at/sites/default/files/files/buchforschung/hupfer-georg-antiquariat-wien.pdf [15.12.2023]
Deuticke, Franz, Verlag Ges. m. b. H.
https://austriaforum.org/af/AEIOU/Deuticke%2C_Franz%2C_Verlag_Ges._m._b._H.
Schriften zur angewandten Seelenkunde: https://de.wikisource.org/wiki/Schriften_zur_angewandten_Seelenkunde
Erstellt von CD, 15.12.20023