Gottfriede (Friedl) Aufreiter (-Zwickl)
02.11.1915,
Wien
18.05.2003,
London (Ontario, Kanada)
(Photo: Canadian Journal of Psychoanalysis 11:583-584 (Naiman, J. (2003) Gottfriede Aufreiter 1915-2003).)
Im Jahr 1939 schloss das Medizinstudium an der Wiener Universität, wo sie Mitglied der Hochschulgemeinschaft Deutscher Frauen wurde (Antrag vom 18.06.1938: Österreiches Staatsarchiv). 1940-1946 - Mitarbeiterin der Ambulanz der Universitätsklinik für Psychiatrie und Neurologie under dem Vorstand Otto Pötzl[1]. Ab 1938/1939 - Teilnehmerin von A. Aichhorn geleiteten Arbeitsgruppe des Deutschen Instituts. 1954 - Lehranalytikerin der WPV. 1955 ging sie mit ihrem Mann nach Kanada, wo sie als Psychoanalytikerin in privaten Praxis beruflich tätig war.
[1]
Otto Pötzl (1877-1962) war ein Facharzt für Psychiatrie und Neurologie. Im Jahr 1917 erhielt er eine Einladung als Gastreferent zur Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (WPV), wo er einen Vortrag mit dem Titel „Experimentell erregte Traumbilder als Illustration zur Freudschen Traumanalyse“ hielt. Mitgliedschaft in der WPV: von 1917 bis 1933. An seiner Klinik führte er Lehrveranstaltungen zur Psychoanalyse ein und gründete eine psychotherapeutische Ambulanz. Im Dezember 1943 trat er der NSDAP bei. Pötzl unterstützte 1938 die Sterilisierung von Geisteskranken und argumentierte 1946 in einem Gutachten, dass deren Tötung mittels Injektionen als „besonders humane Vorgehensweise“ anzusehen sei. Nach einem Entnazifizierungsverfahren im Jahr 1945 verlor er seine Position als Leiter der Universitätsklinik Wien.